Krankheiten

*Kein Ersatz für tierärztlichen Rat – bitte immer einen Tierarzt konsultieren

Leishmaniose

Leishmaniose ist eine parasitäre Infektionskrankheit, deren Erreger durch den Stich der weiblichen Sandmücke übertragen wird. Dabei handelt es sich um einzellige Parasiten, die sich in den weißen Blutkörperchen vermehren. Die Infektion schwächt das Immunsystem des Hundes. Die Inkubationszeit ist von Hund zu Hund sehr unterschiedlich und kann zwischen einem Monat und bis zu sieben (!) Jahren liegen. Ein positiver Titer bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Hund erkrankt ist, denn bei vielen infizierten Hunden bricht die Krankheit nicht aus – man spricht in diesem Fall von einer sogenannten stummen Infektion. Ein positives Testergebnis sollte immer im Zusammenhang mit der klinischen Symptomatik und den Laborparametern beurteilt werden.

Symptome: Die Symptome einer Leishmaniose sind sehr vielfältig; am häufigsten treten jedoch Hautveränderungen auf. Zu den typischen Hautsymptomen gehören Haarausfall, Schuppenbildung, Läsionen und/oder Fellverlust an den Ohrenspitzen sowie rund um die Augen („Brillenbildung“). Zudem können Hautausschläge auf dem Nasenrücken, eine Krallenbettentzündung mit übermäßiger Krallenverlängerung auftreten. Weitere mögliche Symptome sind Nasenbluten, Blutarmut (Anämie), allgemeine Schwäche, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Durchfall. Auch Gelenkschmerzen, die mit Lahmheit einhergehen, können vereinzelt vorkommen. Im fortgeschrittenen Stadium ist Nierenversagen die häufigste Todesursache bei Leishmaniose.

Kommt es zum Ausbruch der Krankheit, führt sie – ohne Behandlung – unweigerlich zum Tod des Hundes. Je früher eine Leishmaniose-Infektion erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf einen erfolgreichen Therapieverlauf. Ziel der Behandlung ist es, die Vermehrung des Erregers einzudämmen und die Symptome zu lindern. Bislang gibt es keine Therapie, die den Erreger vollständig eliminiert, weshalb Leishmaniose derzeit nicht heilbar ist. Die Immunantwort des Hundes spielt jedoch eine entscheidende Rolle für den Verlauf der Infektion. Während einige infizierte Hunde nie erkranken, entwickeln andere unterschiedliche Symptome. Die Behandlung zielt daher auch darauf ab, das angegriffene Immunsystem zu stärken und zu stabilisieren. Stressvermeidung ist ein weiterer wichtiger Faktor, da Stress das Immunsystem zusätzlich schwächen und so den Ausbruch einer Leishmaniose-Infektion begünstigen kann.

Lebensqualität trotz Leishmaniose-Diagnose: Durch die richtige Ernährung, Haltung und Pflege können die Symptome – in Kombination mit einer entsprechenden therapeutischen Behandlung – deutlich gelindert oder sogar vollständig zum Abklingen gebracht werden. Das Ziel ist es, die Infektion in Schach zu halten und die Lebensqualität des Hundes nachhaltig zu verbessern. Bei einem gut funktionierenden Immunsystem kann die Infektion asymptomatisch verlaufen. Hunde mit Leishmaniose können sogar ein normales Lebensalter erreichen. Mit dem Thema Leishmaniose darf jedoch keinesfalls leichtfertig umgegangen werden – diese Diagnose ist jedoch nicht zwangsläufig ein Todesurteil!

Diagnose: Die Diagnose einer Leishmaniose erfolgt in der Regel durch einen Antikörpernachweis (Titerbestimmung) mittels ELISA und/oder IFAT. Unsere Vermittlungshunde werden vor ihrer Ausreise getestet. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich ein Hund kurz vor oder nach der Testung in Spanien infiziert. Da Antikörper meist erst Wochen oder Monate nach einer Infektion mit Leishmanien gebildet werden, sollte grundsätzlich jeder (!) Hund aus dem Ausland innerhalb von sechs Monaten nach seiner Einreise erneut getestet werden. Durch eine frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Therapie kann der Verlauf der Infektion deutlich positiv beeinflusst werden.

Übertragung der Leishmaniose: Bei der Leishmaniose handelt es sich um eine zoonotische Infektion, die durch den Stich einer Sandmücke übertragen wird. Eine direkte Übertragung von einem infizierten Hund auf einen anderen Hund oder auf den Menschen (ohne den Vektor Sandmücke) ist in der Praxis bisher nicht bekannt. Leishmanien sind an der Luft nicht lebensfähig; sie befinden sich zudem weder im Speichel, noch im Urin oder Kot eines infizierten Hundes. Die Übertragung erfolgt ausschließlich über Blut. In seltenen Fällen kann eine Ansteckung von Hund zu Hund durch eine Bluttransfusion erfolgen. Der Erreger kann außerdem während des Deckakts von Tier zu Tier oder über die Plazenta von der Mutter auf ungeborene Welpen übertragen werden. In vereinzelten Fällen lassen sich Leishmanien in entzündlichen Hautläsionen nachweisen, weshalb eine Übertragung durch Wundsekret diskutiert wird – ein solcher Übertragungsweg wurde jedoch bisher nicht nachgewiesen.

Therapie: Das Medikament erster Wahl ist das kostengünstige und nebenwirkungsarme Präparat „Allopurinol“ aus der Humanmedizin, das auch zur Behandlung von Gicht bei Menschen eingesetzt wird. Bei Leishmaniose hemmt dieses Medikament die Vermehrung der Leishmanien, sodass die Symptome der Erkrankung gelindert oder sogar vollständig abklingen. Die Kosten für „Allopurinol“ belaufen sich auf etwa 15 € für 100 Tabletten (abhängig vom Gewicht des Hundes werden 1–2 Tabletten pro Tag verabreicht). Die empfohlene Tagesdosis sollte auf zwei Gaben pro Tag aufgeteilt werden (morgens und abends, idealerweise im Abstand von ca. 12 Stunden), um einen möglichst konstanten Wirkstoffspiegel aufrecht zu erhalten. Die Therapie mit „Allopurinol“ sollte mindestens über einen Zeitraum von 12 Monaten erfolgen. Im Idealfall ist eine medikamentöse Therapie nicht mehr erforderlich, wenn sich die Symptome und/oder Laborparameter normalisiert haben und das Immunsystem des Hundes in der Lage ist, die Leishmanien selbst unter Kontrolle zu halten.

Zur Therapiekontrolle sollte in regelmäßigen Abständen – abhängig vom Gesundheitszustand des Hundes – ein Blutbild inkl. Organwerten und Eiweißelektrophorese (EEP) mit Kurvengrafik erstellt werden. Die Elektrophorese liefert genauere Informationen über die Aktivität einer Leishmaniose-Infektion. Ein möglicher Schub kann so frühzeitig erkannt und rechtzeitig durch eine individuell angepasste Therapie entgegengewirkt werden.

Typische Laborveränderungen bei einer aktiven Leishmaniose-Infektion:

Klinische Chemie: Gesamteiweiß erhöht, Harnstoff (Urea) erhöht, Kreatinin erhöht;

Hämatologie: Thrombozytopenie (Thrombozyten erniedrigt);

EEP: Hyperglobulinämie (Globuline erhöht), Hypoalbuminämie (Albumin erniedrigt), A/G-Quotient erniedrigt.

Ist eine alleinige Therapie mit „Allopurinol“ nicht ausreichend, sollte eine Kombinationstherapie eingeleitet werden. Dabei wird zusätzlich mit dem Arzneimittel „Glucantime®“ (Injektionslösung) oder „Milteforan®“ (orale Lösung) über mindestens 28 Tage therapiert. Bei Behandlungen mit „Milteforan®“ kann eine verzögerte klinische Besserung auftreten, weshalb eine Kombinationstherapie mit „Glucantime®“ als die effizienteste Therapie gilt, sofern keine akute Nierenschädigung vorliegt.

Links: Beispiel eines Kurvendiagramms einer Eiweiß-Elektrophorese (EEP) bei einem gesunden/stabilen Hund.
Rechts: Beispiel eines Kurvendiagramms einer Eiweiß-Elektrophorese (EEP) bei einem akut erkrankten Hund (rote Kurvendarstellung).
Quelle: IDEXX Laboratories

Nach neuesten Empfehlungen können symptomfreie Hunde mit stabilen, unauffälligen Blut- und Organwerten eine Monotherapie mit „Allopurinol“ – nach Rücksprache mit dem Tierarzt – absetzen. Dabei ist zu beachten, dass das Medikament immer langsam und ausschleichend über mehrere Monate abgesetzt werden sollte, um dem Immunsystem die Möglichkeit zu geben, selbst mit dem Erreger fertig zu werden. Ein abruptes Absetzen erhöht hingegen das Risiko eines Wiederaufflammens der Infektion. Die Dosisreduzierung sollte immer unter engmaschiger Therapiekontrolle erfolgen, das heißt, die Blutwerte müssen weiterhin regelmäßig überwacht werden!

Nach Normalisierung aller Blutparameter sind Verlaufskontrollen nur noch etwa 1–2 Mal jährlich erforderlich. Wie bei allen Krankheiten ist es jedoch wichtig, den Hund gut zu beobachten, um Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen. Bei den geringsten Veränderungen oder beginnenden Symptomen, die mit der Leishmaniose in Verbindung stehen, ist eine umgehende erneute Behandlung erforderlich.

Sehr gute Erfahrungen haben wir auch mit Artemisia Annua (einjähriger Beifuß) gemacht – sowohl therapiebegleitend als auch zur Nachbehandlung. In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Pflanze Artemisia Annua und ihr Wirkstoff Artemisinin eine sehr effektive Wirkung gegen Malariaerreger zeigt und auch eine abtötende Wirkung auf Leishmanien hat.

Ernährung: Der Wirkstoff „Allopurinol“ wird generell sehr gut von Hunden vertragen; eine dauerhafte Gabe kann jedoch eventuell die Bildung von Harnsteinen (sogenannten Xanthinsteinen) begünstigen. Um der Steinbildung vorzubeugen, sollte während der Anwendung von Allopurinol eine purinarme Fütterung erfolgen. Verschiedene Futtermittelhersteller und bekannte Heimtierbedarfsketten bieten purinarmes Trocken- und Nassfutter an, das unter anderem online bestellt und nach Hause geliefert werden kann. Die Kosten unterscheiden sich nicht von denen herkömmlicher, qualitativ hochwertiger Futtersorten. Zur Vermeidung der Bildung von Harnsteinen sollte auch auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Ein Schuss Milch, Sahne oder Joghurt im Wassernapf kann die meisten Hunde zum Trinken anregen. Es empfiehlt sich außerdem, das Futter in einer suppigen Konsistenz zuzubereiten, also mit reichlich Wasser anzureichern.

Bei Leishmaniose infizierten Hunden empfiehlt sich auch eine purinarme BARF-Fütterung. Zu den purinarmen Nahrungsmitteln zählen beispielsweise Muskelfleisch, Geflügelbrust, Eier, Milchprodukte, Reis/Nudeln sowie die meisten Gemüse- und Obstsorten. Purinreiche Nahrungsmittel, die möglichst gemieden werden sollten, sind Innereien wie Herz, Leber, Lunge, Niere und Pansen, ebenso Haut und bindegewebsreiche Schlachtprodukte sowie Hefe. Auch bei den Leckerlis sollte darauf geachtet werden: Keine getrockneten Innereien oder Kauartikel wie Haut, Ochsenziemer, Ohren etc. geben. Alternativ können getrocknete Muskelfleischstreifen, Hirschgeweihstücke oder beispielsweise vegane Leckerlis angeboten werden. Muss ein Hund nicht mehr mit „Allopurinol“ behandelt werden, ist eine purinarme Ernährung nicht mehr erforderlich.

Interessenten, die erwägen, einen positiv getesteten Hund zu adoptieren, raten wir, sich vorab umfassend im Internet zu informieren. Darüber hinaus gibt es auch Internet-Foren und Gruppen, in denen man sich austauschen und beraten lassen kann. Gerne stellen wir auch den Kontakt zu Hundebesitzern her, die einen Leishmaniose infizierten Hund über unseren Verein adoptiert haben.

Babesiose

Die Babesiose (auch Hundemalaria genannt) ist eine Infektionskrankheit, die in Europa von zwei Zeckenarten – der Auwaldzecke (Erreger: Babesia canis) und der Braunen Hundezecke (Erreger: Babesia vogeli) – beim Blutsaugen auf den Hund übertragen wird.

Vorkommen der Auwaldzecke: Mitteleuropa, Schweiz, Deutschland

Vorkommen der Braunen Hundezecke: Gesamter Mittelmeerraum, Südfrankreich (eine Infektion mit diesem Erreger „Babesia vogeli“ verläuft in der Regel milder).

Die Inkubationszeit der Babesien beim Hund beträgt in der Regel 6 bis 20 Tage nach der Infektion, kann aber je nach Erregerart und Ansteckungsfähigkeit des Stammes auch variieren. Die Babesiose kann perakut (plötzlich u. heftig auftretend), akut, chronisch oder subklinisch (unterschwellig) verlaufen.

Am häufigsten tritt die akute Form auf, die sich durch Symptome wie hohes Fieber, gelbliche oder blasse Schleimhäute, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, starken Durst, Nasenausfluss, Atemnot und Gewichtsverlust äußert. Die Babesien befallen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Im weiteren Verlauf kommt es zu Anämie und Gelbsucht, und der Urin verfärbt sich rötlich oder bräunlich. Auch Bewegungsstörungen oder Lahmheiten können auftreten. Besonders in dieser akuten Phase führt die Babesiose ohne Behandlung durch Kollaps und multiples Organversagen innerhalb weniger Tage zum Tod des Tieres. Daher sollte bei dem geringsten Verdacht unverzüglich eine Therapie eingeleitet werden.

Chronische Infektionen zeigen sich durch geschwächte, abgemagerte Tiere mit immer wieder auftretendem Fieber, Apathie und Anämie, die über Monate andauern.

Therapie: Die Babesiose wird mit dem Wirkstoff „Imidocarb“ therapiert. Dieser Wirkstoff ist in den Präparaten „Carbesia®“ und „Imizol®“ enthalten und ist das einzig bekannte Mittel, das gegen die Babesien wirkt. Die Injektionslösung wird zweimal im Abstand von 2 Wochen subkutan (auf keinen Fall intravenös!) verabreicht. Mit diesen beiden Injektionen gilt die Babesiose als geheilt. Carbesia® ist in Deutschland als Tierarzneimittel nicht zugelassen, kann jedoch über eine internationale Apotheke bezogen werden. In der Regel haben alle Tierkliniken das Präparat vorrätig.

Ehrlichiose/ Anaplasmose

Ehrlichiose und Anaplasmose sind durch Zecken übertragene Infektionskrankheiten, die zu den sog. Rickettsien gehören. Beide Erkrankungen zeigen ähnliche klinische Symptome und werden in der Regel auf die gleiche Weise behandelt.

Die Ehrlichiose wird von der Braunen Hundezecke übertragen und kommt vor allem in den Tropen sowie im Mittelmeerraum vor. Der in Deutschland weit verbreitete Gemeine Holzbock ist der Überträger des Erregers der Anaplasmose.

Symptome: Die Inkubationszeit der Ehrlichiose beträgt in der Regel 6 bis 20 Tage. Die Infektion kann akut, chronisch oder subklinisch (unterschwellig) verlaufen. Aufgrund der oft unspezifischen Symptome und der jahrelangen Dauer bis zum Auftreten schwerer Anzeichen wird die Ehrlichiose auch als „Silent Killer“ bezeichnet. Die Erreger der Ehrlichiose schädigen die weißen Blutkörperchen. Zu den typischen Symptomen zählen Fieber, Apathie, Gewichtsverlust, Blutungsneigung, Augen- und Nasenausfluss, Kurzatmigkeit und Husten sowie Wassereinlagerungen in den Gelenken und Lahmheiten. Auch epileptische Anfälle können auftreten.

Therapie: Da die Behandlung der Ehrlichiose im Verhältnis zur Schwere der Erkrankung vergleichsweise nebenwirkungsarm ist, sollte bei einer Diagnose eine Behandlung erfolgen. Diese erfolgt mit dem Antibiotikum „Doxycyclin“ über einen Zeitraum von 28 Tagen. In besonders schweren Fällen wird zusätzlich der Wirkstoff „Imidocarb“ (subkutane Injektion) eingesetzt.

Dirofilariose (Herwurmerkrankung)

Filarien sind fadenförmige Würmer, die durch den Stich von Stechmücken übertragen werden. Die ausgewachsenen Würmer werden als „Makrofilarien“ bezeichnet, während die mikroskopisch kleinen Larven als „Mikrofilarien“ bekannt sind. Nach dem Stich gelangen die Mikrofilarien durch die Wunde in die Haut und wandern anschließend durch den Körper bis in die großen Blutgefäße. Erste Krankheitssymptome zeigen sich oft erst nach Monaten oder sogar Jahren. Die Prognose der Herzwurmkrankheit hängt von der Intensität des Befalls ab. Wird die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert und behandelt, bestehen gute Heilungschancen.

Symptome: Allgemeine Leistungsverminderung, Husten, Atemprobleme, Kreislaufprobleme, Gewichtsverlust, Erschöpfungszustände, Appetitlosigkeit.

Therapie: Die Behandlung der Herzwurmlarven (Mikrofilarien) erfolgt medikamentös mit den Wirkstoffen „Ivermectin“ oder „Moxidectin“. In Deutschland ist Moxidectin (z.B. Advocate® Spot On) zugelassen. Die Anwendung erfolgt einmal monatlich über einen Zeitraum von mindestens vier Monaten. In Kombination mit dem Antibiotikum „Doxycyclin“, das über 28 Tage verabreicht wird, können die Filarien besonders effektiv bekämpft werden.

Wenn adulte Herzwürmer (Makrofilarien) bereits das Herz und die Lunge befallen haben, erfolgt die Behandlung mit dem Wirkstoff „Immiticide®“ (Injektionslösung). In Deutschland ist dieser Wirkstoff nicht zugelassen, kann jedoch über eine internationale Apotheke bezogen werden. In der Regel haben Tierkliniken das Präparat vorrätig. „Immiticide®“ tötet die Herzwürmer langsam ab, weshalb ein Antigentest bis zu sechs Monate nach Beginn der Behandlung noch positiv ausfallen kann. Daher sollte ein erneuter Antigentest frühestens nach etwa 6 Monaten durchgeführt werden.

Würmer und Giardien

Würmer sind leider nicht die einzigen Mitbewohner, die den Verdauungstrakt eines Hundes befallen können. Auch einzellige Darmparasiten, sogenannte Giardien, können den Hund befallen und sowohl akuten als auch chronischen Durchfall verursachen. Der Kot erscheint dabei oft gelblich und schleimig, in einigen Fällen auch mit Blut vermischt. Die häufigste Übertragung erfolgt über verunreinigtes Trinkwasser sowie den Kot von bereits infizierten Hunden.

Besonders in ausländischen Tierheimen, in denen Hunde auf engem Raum und unter schlechten Bedingungen gehalten werden, ist das Risiko einer Ansteckung deutlich erhöht. Daher macht es wenig Sinn, die Tiere bereits im Tierheim zu behandeln, denn die hohe Dichte und die schlechten Haltungsbedingungen begünstigen die erneute Ansteckung, selbst nach einer Behandlung. Eine erfolgreiche Behandlung erfordert in der Regel eine hygienischere Umgebung, die in einem Tierheim oft schwer umzusetzen ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen des Verdauungssystems machen Hunde, die mit Giardien infiziert sind, oft einen vitalen Eindruck. Da der Kot bei befallenen Tieren zwischendurch sogar kurzfristig wieder völlig normal sein kann, wiegt man sich als Halter schnell in trügerischer Sicherheit, dass alles wieder in Ordnung ist. Auch der Appetit bleibt häufig normal. Trotz normaler oder sogar gesteigerter Futteraufnahme kommt es jedoch häufig zu Gewichtsverlust. Giardien sind sehr ansteckend für andere im Haushalt lebende Tiere (Hunde und Katzen) und es besteht, wie bei fast allen Endoparasiten des Hundes, die Gefahr der Übertragung auch auf den Menschen. Daher sollte bei dem geringsten Verdacht umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.

Da herkömmliche Entwurmungspräparate nicht ausreichen, um Giardien zu bekämpfen, ist es entscheidend, dass ein solcher Befall frühzeitig erkannt und mit den entsprechenden Medikamenten behandelt wird. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Kotuntersuchung, meist mittels Schnelltest, der direkt in der Tierarztpraxis durchgeführt werden kann. Da Giardien nicht kontinuierlich ausgeschieden werden, empfiehlt es sich, Kotproben von mindestens drei Tagen zu sammeln, um eine zuverlässige Diagnose er erhalten.

Das Mittel der Wahl bei positivem Giardienbefall ist die Therapie mit den Wirkstoffen Fenbendazol oder Metronidazol. Sollte die Behandlung nicht anschlagen, wird eine Wiederholungsbehandlung empfohlen. Einige Tierärzte empfehlen zwar andere Wurmmittel, jedoch haben sich diese nach unseren Erfahrungen bei der Bekämpfung von Giardien als weniger wirksam erwiesen. Wir empfehlen die Anwendung des Präparats Panacur® (mit dem Wirkstoff Fenbendazol) oder Metrobactin® (mit dem Wirkstoff Metronidazol), da diese in der Regel die Giardien zuverlässig und innerhalb kurzer Zeit abtöten.

Auch die Morosche Karottensuppe, ein bewährtes Hausmittel zur Unterstützung der Verdauungsgesundheit und Pflege der Darmflora, kann als ergänzende Maßnahme während der Behandlung einer Giardieninfektion sehr hilfreich sein.